Politik muss Strategie zur Künstlichen Intelligenz liefern

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Chat GPT ist erst der Anfang: Ein frei zugängliches Programm künstlicher Intelligenz (KI), das auf Anweisung Wunschtexte schreibe, "ist doch nur die Spitze des Eisbergs", kommentiert Mohammad Fakih aus dem Leitungsteam der IG Metall Jugend Paderborn. Leider hinke gerade die politische Diskussion der Entwicklung stark hinterher, statt Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen öffentlich zu diskutieren.

Schon heute würden Beschäftigte in den vielen High-Tech-Betrieben in den Kreisen Paderborn und Höxter verschiedene KI-Lösungen im Alltag anwenden – offiziell oder inoffiziell. "Und wir stehen vor einer Welle. Im nächsten Schritt können Unternehmen neue Programme einführen, die gerade Büroarbeitsplätze stark herausfordern", mahnt Nele Czaniera, ebenfalls aus dem Leitungsteam der IG Metall Jugend Paderborn. "Leider nehmen wir gerade nicht wahr, dass die Verantwortlichen im Hochstift auf Zack sind. Wir brauchen von allen politischen Seiten Vorschläge, wie wir die weitere Einführung von KI im Sinne der Menschen gestalten. Es muss um Entlastung statt Entlassungen gehen. Davon hängt die Zukunft des Technologiestandorts Paderborn ab."

Unter dem Banner von "Industrie 4.0" werden in moderner industrieller Produktion schon seit Jahren Roboter eingesetzt, die untereinander kommunizieren. "Dort, wo wir als Gewerkschaften stark sind, konnten wir moderne Produktionsstraßen schon so gestalten, dass Beschäftigte und Betriebe gleichzeitig profitieren", sagt Mohammad Fakih. Das ließe sich in Paderborn zum Beispiel bei Diebold Nixdorf, HDO oder Claas positiv beobachten. Die Effizienz moderner Maschinen könne Menschen entlasten. Aber für laufende Kreativität, Innovation und Problemlösungen müssen Menschen die Kontrolle behalten.

Durch die neuen Entwicklungen der KI sieht die IG Metall Jugend vor allem Beschäftigte an klassischen Computer-Arbeitsplätzen in der Paderborner Tech-Branche herausgefordert. "Als Gewerkschaft bieten wir unseren Mitgliedern eine Plattform, um diese Entwicklungen in ihrem Sinne zu gestalten. Und das erfolgreich. Aber für allgemeine Rahmenbedingungen ist die Politik gefordert", kommentiert Nele Czaniera. Es gehe nicht darum, sich der Entwicklung zu verschließen. Sondern um Regulierung, Investitionsanreize, Förderung von Mitbestimmung und zum Beispiel gezielte Aus- und Weiterbildung. All das gestalte die Entwicklung im Sinne der Menschen. "Wichtig ist, dass von den Parteien und politischen Verantwortlichen endlich was kommt!", sagt Mohammad Fakih für die IG Metall Jugend. Allen demokratischen Parteien bietet die Gewerkschaftsjugend dazu das Gespräch an (Kontakt: felix.wagner@igmetall.de).