Ausbesserungswerk: Bahn-Politik gefährdet Technologiestandort Paderborn
Die Bedrohungslage beim Paderborner Bahn-Ausbesserungswerk, gut 700 direkte Arbeitsplätze, hat sich aus Sicht der Paderborner Gewerkschaften und der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft, CDA Paderborn, zugespitzt. Die Bahn-Logistiktochter DB Cargo droht, schon ab Herbst die wesentlichen Reparaturaufträge zu verlagern, womöglich sogar ins Ausland.
Clea Stille, Geschäftsführerin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in OWL, kommentiert: „Das faktische Ende des Bahn-Ausbesserungswerks wäre eine Katastrophe für Paderborn, die wir jetzt in letzter Sekunde gemeinsam verhindern müssen. Allen, denen an unserem Technologiestandort etwas liegt, müssen jetzt aktiv werden. Wir demonstrieren am Donnerstag vor dem Rathaus, und gemeinsam nutzen wir alle Kanäle nach Berlin, um den Bahn-Aufsichtsrat umzustimmen.“ Dieser tagt am Dienstag, 27. Mai, im Berliner Bahntower.
Christoph Klausing, Vorsitzender der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Paderborn, ergänzt: „Paderborns Erfolg hat ein starkes Rückgrat. Wir sind Dreh- und Angelpunkt als bedeutender Technologiestandort mit Schwerindustrie – aber auch darüber hinaus, wenn es zum Beispiel um die Verlegung von Nato-Truppen zu unserer Verteidigung geht. Das alles läuft über Paderborn. Wir lassen uns dieses Rückgrat nicht nehmen und kämpfen für die Kolleginnen und Kollegen, die im Ausbesserungswerk eine Lebensader am Laufen halten.“
Felix Wagner, Gewerkschaftssekretär der Industriegewerkschaft IG Metall Paderborn: „Das Herz unseres Technologiestandorts besteht aus vielfältiger Produktion und Entwicklung, die im Hochstift circa 25.000 Menschen Arbeit geben. Aber es ist ein Irrglaube, dass diese Arbeitsplätze ‚einfach so‘ bestehen können. Sie brauchen eben ein starkes Rückgrat. Deshalb ist es hochgefährlich, unsere Herzschlagader zu kappen – nichts anderes ist eine leistungsfähige Infrastruktur!“
Für einen entwickelten Technologiestandort brauche es im Hochstift die Sicherheit, dass auch Stahlteile, die über 100 Tonnen wiegen, zu jeder Tag- und Nachtzeit von A nach B gebracht werden können. Örtliche Kapazitäten für schnelle Reparaturen sind dafür unerlässlich. Deshalb geht es für die Gewerkschaften und den CDU-Arbeitnehmerflügel beim Ausbesserungswerk um alles – um Wohlstand und Zukunft. Alle Verantwortlichen seien jetzt aufgefordert, ihren Einfluss auf den Bahn-Aufsichtsrat und die neue Bundesregierung geltend zu machen. Und alle sind eingeladen zur Demo am Donnerstag, 15:00 Uhr vor dem Rathaus, bevor es dort um 17:00 Uhr mit einer thematisch wichtigen Ratssitzung weitergeht.
Kontakt:
CDA Paderborn – info@christoph-klausing.de
DGB OWL – clea.stille@dgb.de
IG Metall Paderborn – felix.wagner@igmetall.de
Foto v.l.n.r. Christoph Klausing (CDA), Bernhard Schaefer (CDA), Felix Wagner (IG Metall), Clea Stille (DGB)