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Aufgestellt für die Transformation

Den ökologischen und digitalen Umbruch in den Betrieben wollen die 30 IG Metall-Aktiven aus örtlichen Jugendvertretungen gerecht gestalten.

1.000 Aktive aus Jugendvertretungen (JAV) und Betriebsräten (BR) in NRW trafen sich zur bundesweit größten JAV-BR-Tagung in Willingen.

30 von 1000 kamen aus dem Hochstift: Unter den 1000 Aktiven aus Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV) und Betriebsräten (BR), die sich vom 23. bis 24. Februar zur bundesweit größten JAV/BR-Tagung trafen, waren auch 30 junge IG Metall-Mitglieder aus der Region. Aus elf Betrieben hatten sich Jugendvertretungen angemeldet, um die Zukunft der Arbeitswelt in den Blick zu nehmen. Atos, Benteler, Claas, Diebold Nixdorf, Gilbarco und HDO aus dem Kreis Paderborn waren genauso vertreten wie Reitz, FSB und Becker Brakel aus dem Kreis Höxter.

Die Tagung der IG Metall NRW stand unter dem Motto „PlanT für die Zukunft“. Dabei steht das T für Transformation: Also für die technischen Umwälzungen, die zu einer immer digitaleren und notwendigerweise ökologischen Arbeitswelt führen. An wissenschaftlichen Erkenntnissen und ihrer eigenen rechtlichen Rolle orientiert, erarbeiteten die lokalen Delegationen ihren Plan für die Transformation. So auch der Betriebsrats-Nachwuchs aus dem Hochstift: „Wir haben die Wertschöpfungsketten bei uns vor Ort analysiert. Dabei ist uns klargeworden, wie abhängig unsere Betriebe voneinander sind und welche Risiken in der Transformation drohen“, beschrieb Julia Rehbein, JAV-Vorsitzende von Benteler Steel/Tube in Paderborn. Es sei ein riesiges Problem, wenn die energieintensive Schwerindustrie vor Ort unter die Räder gerate. Denn zum Beispiel bei Benteler werden Stahlrohre produziert, die in verschiedenen Folgeprodukten unterschiedlicher Betriebe dringend benötigt werden. Auch für die Energiewende, wenn es beispielweise um grünen Wasserstoff geht.

Angetan von den Arbeitsergebnissen der Jugend zeigte sich Konrad Jablonski, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Paderborn: „Als IG Metall tun wir alles dafür, die Betriebe und die gesamten Wertschöpfungsketten sozial, ökologisch und demokratisch mitzugestalten. Die tarifgebundenen Arbeitsplätze brauchen dafür ein ökologisches Update. Denn mit jedem guten Arbeitsplatz, den wir hier verlieren, bröckelt das Fundament unseres Technologiestandorts. Die Schwerindustrie, die wir für jedes Windrad und jede Wasserstoffleitung brauchen, wird durch eine Verlagerung ins Ausland weder ökologischer noch sozialer.“ Eine gerechte Transformation gebe es nur mit den Beschäftigten und nicht gegen sie, ist Jablonski überzeugt. Dafür nehme die IG Metall die Arbeitgeber, aber auch die Politik in die Pflicht. Die Jugendvertretungen diskutierten ihre Ideen zum Abschluss der JAV/BR-Tagung mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur.