Die Gewerkschaft IG Metall ruft zur Wahl bei den Europawahlen auf. „Alle, die wählen gehen können, sollten dieses wertvolle Recht in den nächsten Wochen wahrnehmen. Es geht um zu viel, als die Wahlen Hetzern, Nationalisten und Antidemokraten zu überlassen. Egal ob auf kommunaler oder europäischer Ebene, unser demokratisches, solidarisches Miteinander muss gestärkt werden“, macht Konrad Jablonski, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Paderborn, deutlich. Entscheidungen über die Sicherheit und Zukunft von Arbeitsplätzen werden nicht nur in Berlin, sondern auch stark in Brüssel getroffen. "Ein Verdienst Europas ist es, soziale Standards zu setzen", ergänzt Konrad Jablonski.
Die IG Metall insgesamt fordert die Bundesregierung auf, die Anforderungen bei Mindestlöhnen und eine Mindest-Tarifbindung, wie sie innerhalb der Europäischen Union verabschiedet wurden, zügig umzusetzen. Auch für Industriepolitik ist die europäische Ebene ein wesentlicher Faktor. Nach Ansicht der IG Metall muss staatliche Unterstützung für Industrieunternehmen europarechtlich leichter möglich sein – und an Bedingungen geknüpft werden, etwa an Tarifverträge und den Erhalt von Arbeitsplätzen. Strompreise müssen international wettbewerbsfähig sein. Öffentliche Aufträge müssen an europäische Wertschöpfung gekoppelt werden.
„Wer wählt, bringt sich ein und macht deutlich, was ihm oder ihr wichtig ist. Wir wissen als Gewerkschaften ganz genau, dass Mitbestimmung und Zusammenhalt die beste Basis für eine starke Demokratie sind – im Betrieb oder in der Gesellschaft. Wer wählen geht, kann dafür sorgen, dass unsere Stimmen gehört werden“, sagt Konrad Jablonski.
Die Europawahl bietet dieses Jahr erstmals auch die Möglichkeit für 16- und 17-Jährige, ihre Stimme abzugeben. „Es ist richtig und wichtig, dass die Stimmen junger Menschen besser gehört werden. Jugendliche und junge Erwachsene sollten die Chance nutzen, klar zu zeigen, was ihnen in der Politik wichtig ist“, sagt Felix Wagner, verantwortlich für Jugendarbeit bei der IG Metall Paderborn.