Bei Nacht und ohne Nebel

Die Busse waren voll, einige mussten sogar mehrmals fahren: Alle wollten dabei sein beim Warnstreik der IG Metall bei Benteler in Paderborn. Über 400 Kolleginnen und Kollegen versammelten sich um Mitternacht von Montag und Dienstag vor der Unternehmenszentrale in Schloss-Neuhaus aus allen drei Werken in Paderborn, die beiden Benteler Steel/Tube Werke und Benteler Automotive.

Rote Schals, rote Mützen, Trillerpfeifen, Fackeln und Plakate, die unmissverständlich 7 Prozent mehr Geld fordern: Die Stimmung vor Ort war fröhlich, aber auch entschlossen. „Solidarität ist unsere Superkraft“, stellte Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer vor Ort heraus. Er war nach Paderborn gekommen, um dort praktisch für die Fläche den Startschuss zu geben. Denn in der gleichen Nacht fanden noch an vielen anderen Orten Warnstreiks statt, einschließlich Dienstag sind in Nordrhein-Westfalen 129 Aktionen vor Betrieben geplant.

Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Geld, für Auszubildende 170 Euro, bei ener Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten unter zwei Prozent, und das auch erst ab Juli 2025. „Wir wollen und brauchen mehr Entgelt. Die erste Erhöhnung darf auch nicht erst nach neun Monaten kommen. 27 Monate Laufzeit sind viel zu lang“, sagt Knut Giesler. Er kündigte in Paderborn an, die IG Metall werde nun massiv Druck machen, um ein gutes und schnelles Ergebnis zu erreichen.