Erste Tarifverhandlung im Schlosserhandwerk: IG Metall ist enttäuscht

Am 19. September fand in Münster die erste Verhandlung für die rund 58 000 Beschäftigten im Schlosserhandwerk NRW statt. Betroffen sind davon unter anderem die IG Metall-Mitglieder bei Spier in Steinheim und bei Hegla in Beverungen. Die IG Metall fordert in dieser Tarifrunde eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 8,5 Prozent (mindestens aber um 270 Euro), sowie die Angleichung der Ausbildungsvergütungen an die Industrie.

Patrick Loos, Verhandlungsführer der IG Metall NRW: „Die Inflationsrate ist nach wie vor sehr hoch und belastet den Geldbeutel der Kolleginnen und Kollegen. Das gilt besonders für die Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen. Darum braucht es deutlich mehr Geld und für die unteren Entgeltgruppen mindestens 270 Euro. Die Nöte der Beschäftigten werden von den Arbeitgebern aber völlig ignoriert. Sonst hätten sie heute ein Angebot auf den Tisch gelegt. Das ist aber nicht geschehen.“

Konrad Jablonski, Geschäftsführer der IG Metall Paderborn, wies auf drängende Probleme im lokalen Schlosserhandwerk hin: „Viele Betriebe leiden unter Fachkräftemangel und finden keine Auszubildenden mehr. Das Handwerk muss dringend attraktiver für junge Menschen werden. Es muss endlich etwas passieren, damit Auszubildende nicht weiter in die Industrie abwandern. Darum braucht es eine Auszubildendenvergütung, wie sie auch in der Industrie gezahlt wird. Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, dass die Arbeitgeber heute in der Verhandlung unsere Forderung als überzogen zurückgewiesen haben. So gewinnt man keine Fachkräfte.“

Am 30. September endet im Schlosserhandwerk NRW die Friedenspflicht. Die zweite Verhandlung findet am 05. Oktober statt.

Mehr Infos im Flugblatt als pdf