Mindestens 300 Euro!

Eine Stunde stand CWS Healthcare in Warburg am 6. Juni still: 100 Beschäftigte versammelten sich vor dem Werkstor – und damit nahezu alle. Die Beschäftigten fordern eine Anhebung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 8 Prozent, mindestens aber 300 Euro mehr im Monat. CWS Healthcare bereitet die Wäsche von Pflegeheimen, aber auch von Rettungsdiensten auf. Die IG Metall als Tarifpartei für die Branche Textile Dienstleistungen hatte zum Warnstreik aufgerufen, da die bisherigen Verhandlungen kein Ergebnis brachten. „Wir erhöhen den Druck, um ein ordentliches Ergebnis zu erreichen“, sagt Konrad Jablonski, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Paderborn, „die Beschäftigten machen einen echten Knochenjob und haben einen fairen Lohn verdient“. Darüber hinaus wil die Gewerkschaft die Tarifverträge der Branche zur Kurzarbeit und Altersteilzeit fortsetzen.

„Die Stimmung war richtig super. Die Beschäftigten sind richtig sauer“, erläutert Martina Bee, bei der IG Metall Paderborn zuständig für die Branche. Die Entgelte für die meisten Beschäftigten in der Branche liegen nur etwas über dem Mindestlohn. „Die rasante Inflation insbesondere bei Lebensmitteln trifft vor allem diejenigen, die wenig verdienen. Sie spüren jeden Euro mehr an der Supermarktkasse deutlich“, fügt Martina Bee an. Die Beschäftigten bei CWS Healthcare sind jedenfalls kampfbreit. „Wenn die Arbeitgeberseite in der dritten Verhandlungsrunde kein verhandelbares Angebot auf den Tisch legt, werden wir unsere Aktionen fortsetzen“, sagt Konrad Jablonski.