2.000 Beschäftigte erkämpfen Tarifabschluss im Schlosserhandwerk Verhandlungsergebnis Schlosserhandwerk: 4,1 Prozent mehr Geld in zwei Stufen

Nach Warnstreiks mit über 2.000 Beteiligten gibt es 4,1 % mehr Geld im Schlosserhandwerk NRW. Die Ausbildungsvergütung steigt überproportional. Gespräche zu Entlastung und Ausbildungsqualität folgen. Tarifvertrag läuft bis 31.03.2027.

Warnstreik der Schlosser in Lübbecke

16. Oktober 2025 16. Oktober 2025


Verhandlungsergebnis Schlosserhandwerk: 4,1 Prozent mehr Geld in zwei Stufen

 

Hochstift. Die IG Metall NRW und der Arbeitgeber-Fachverband Metall haben gestern in der dritten Verhandlung der Tarifrunde für das Schlosserhandwerk in NRW ein Ergebnis erzielt. Demnach erhöhen sich die Entgelte in dieser Branche in zwei Schritten: Zum 01.01.2026 zunächst um 2,85 Prozent und zum 01.12.2026 um weitere 1,25 Prozent. Im Hochstift gilt der Abschluss für die Betriebe Hegla in Beverungen, Wächter Packautomatik in Bad Wünnenberg, GHD Hartmann in Delbrück, mittelbar auch Spier in Steinheim sowie zahlreiche Innungsbetriebe des Metallhandwerks.

 

Die Ausbildungsvergütung steigt überproportional zu den gleichen Zeitpunkten in unterschiedlichen Beträgen je nach Ausbildungsjahr. In Summe ergibt sich am Ende der Laufzeit des Tarifvertrages für das erste Ausbildungsjahr eine Erhöhung von 45 Euro, für das zweite Ausbildungsjahr eine Erhöhung von 49 Euro, für das dritte Ausbildungsjahr eine Erhöhung von 60 Euro und für das vierte Ausbildungsjahr eine Erhöhung von 65 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrages endet am 31.03.2027.

 

Neben den Erhöhungen der Entgelte und Auszubildendenvergütung haben die Tarifparteien eine Gesprächsverpflichtung zu einer sozialen Entlastungskomponente für besonders belastete Beschäftigtengruppen, beispielsweise in Form einer Umwandlung von Geld in freie Tage, sowie eine Gesprächsverpflichtung zur Verbesserung der Ausbildung im Metallhandwerk vereinbart.

 

Felix Wagner, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Paderborn: „Das Verhandlungsergebnis ist ein fairer Kompromiss. Es stabilisiert die Kaufkraft der Beschäftigten und führt nicht zu einer Überforderung der Betriebe angesichts der nicht ganz einfachen wirtschaftlichen Lage. Die überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung hilft den jungen Menschen, aber auch den Betrieben bei der Suche nach Fachkräften. Trotzdem muss die Branche für die Zukunft attraktiver aufgestellt werden. Darüber müssen und werden wir in den nächsten Monaten reden.“

 

Seit dem 6. Oktober haben mehr als 2.000 Beschäftigte aus rund 30 Betrieben in Warnstreiks für dieses Ergebnis gekämpft. Wagner: „Konkret danken wir vor allem den Beschäftigten bei Hegla und dem Betriebsrat von Spier für das Engagement. Das war eine wichtige Unterstützung für die Verhandlung.“