Aktive Mittagspause bei Hegla:
Starkes Zeichen für bessere Arbeitsbedingungen im Schlosserhandwerk
Am Standort Beverungen des Unternehmens Hegla fand kürzlich eine besondere Mittagspause statt – organisiert vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Ostwestfalen-Lippe und der IG Metall Paderborn. Unter dem Motto „Wir setzen ein Zeichen für bessere Arbeitsbedingungen – und stärken uns dabei am DGB Frittenmobil“ kamen weit über 100 Beschäftigte zusammen, um sich über die aktuelle Tarifrunde im Schlosserhandwerk zu informieren und auszutauschen.
Tarifrunde mit klaren Forderungen
Die Tarifkommission für das Schlosserhandwerk in Nordrhein-Westfalen fordert in der laufenden Tarifrunde:
- 5,5 % mehr Entgelt
- Eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung
- Eine soziale Entlastungskomponente, um die Beschäftigten angesichts der anhaltenden Preissteigerungen zu entlasten
Die bisherigen Tarifverträge sowie die Friedenspflicht endeten am 30. September. Erste Verhandlungen stehen bevor – doch bislang liegt noch kein offizielles Angebot der Arbeitgeberseite vor.
Stimmung unter den Beschäftigten: Unzufriedenheit und klare Erwartungen
Im Vorfeld der Tarifrunde hatte die IG Metall NRW eine Beschäftigtenbefragung durchgeführt. Das Ergebnis:
63 % der Befragten leiden weiterhin unter den gestiegenen Lebenshaltungskosten.
„Die gestiegenen Preise der letzten Jahre sind weiter ein großes Problem. Darum braucht es ein ordentliches Prozente-Plus in der Tarifrunde“, betont Patrick Loos, Tarifsekretär der IG Metall NRW.
Auch Felix Wagner von der IG Metall Paderborn unterstreicht die Bedeutung des Standorts Hegla:
„Dort gibt es überproportional viele Beschäftigte im Schlosserhandwerk – deshalb ist dieser Standort hoch relevant für uns.“
Die aktive Mittagspause bot eine gute Gelegenheit, mit den Beschäftigten ins Gespräch zu kommen und ein Stimmungsbild einzuholen. Dabei wurde deutlich:
Die Unzufriedenheit über das fehlende Arbeitgeberangebot ist groß.
Gemeinsam für eine gute Lösung
Die IG Metall macht deutlich, dass es nicht um Kritik an einzelnen Betrieben geht, sondern um die gesamte Branche.
„Wir streben keinen Konflikt an, aber wir wollen eine gute Lösung für die Beschäftigten“, so Wagner.
Die Aktion in Beverungen war nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch ein Appell an die Arbeitgeberseite, sich konstruktiv in die Verhandlungen einzubringen. Gleichzeitig motiviert sie die Beschäftigten, sich aktiv für ihre Interessen einzusetzen.